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Nächste Atlantik Überquerung ab 1. Dezember 2012 bis 20 januar 2013 Süd spanien, Gran Kanaria Martinique : Tägliches Logbuch  auf unsere Blog

Unsere Atlantik Überquerung in die Presse


Reiseberichte von Rolf vom ersten Teil der Toerns im Dezember 2010 von  Andalusien bis zu den Kanaren :


 Der skipper : Rolf Meyer Thibaut                                                                                               

 

Liebe Segelfreunde,

 

Die erste Etappe unserer Atlantiküberquerung begann unter erschwerten Wetterbedingungen in Barbate unweit Gibraltar oder besser Trafalgar. Also in historischer Umgebung! Lord Nelson lässt grüßen.

Trotz eines gigantischen Tiefdruckwirbels auf dem Atlantik mussten wir am 2.12.2010 Richtung Gran Canaria auslaufen. Nach wie vor enorme Dünung aus Südwest bis West. Wind Nordwest 3-5. Unter Großsegel im 1. Reff und gereffter Genua stecken wir Kurs auf Lanzarote ab. Madeira mussten wir leider vergessen. Also entlang der Küste  Marrokos ! Teilweise geht die Orpheus mit fast 10 Knoten dahin. Unweit von Safi bzw. nach 50 Stunden dreht der Wind wieder auf Südwest. Anfangs nur schwach geht der Windmesser gegen Abend  auf 30 Knoten hoch. Also kreuzen! Und das bei Nacht.

So quälten wir uns (Brilli-Willi, Thomas Kastelic und ich) etwa 15 Stunden, wobei der Wind natürlich wie so oft zunahm bis auf eine Position etwa 25 Meilen von Agadir entfernt. Jetzt da hinein, da wir wirklich müde waren.

Just am Morgen dreht der Wind auf  SSE und erreicht teilweise bis 50 Knoten. Für uns natürlich von vorn. Am Mittag laufen wir endlich in Agadir ein. Erst im Fischerhafen, wo man uns natürlich wegschickt und später in die relativ neue Marina. Hier erstmal fest genehmigen wir uns den verdienten Sherry! Insgesamt war das ein Schlag von 480 Seemeilen und 72 Stunden auf See.

 

Agadir hat uns nach kurzer Eingewöhnungszeit gut gefallen. Gute Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt. Allerdings ein  Fußmarsch von etwa 10 Kilometern hin und zurück! Nette Menschen , afrikanische Atmosphäre, ein tolles Kaffee mit allen erdenklichen Leckereien und Brotsorten. Der Hafenkapitän, ein netter Typ, der sich um alles  kümmert und der sogar meine Vorschläge zur Verbesserung der Steganlagen im Hafen gern annimmt. Bei auflandigem Wind also W-Süd glaubt man sich da in einem Wildwasserrevier. Die Steganlagen waren daher schon reichlich lädiert. Drei Nächte hängen wir da bei auflandigem Südwest zusammen mit vielen anderen möchtegern Atlantiküberquerern fest.

Alle    hingen ständig an der Capitainerie rum, um die neuen Wetterberichte  per Wifi zu erhaschen.

 

Am 8. Dezember 2010 um 16 Uhr laufen wir nach erfolgtem Dieselbunkern als erste aus. Dieselpreis: 65 Cent pro Liter. Wann gab es das im Wohlstandsdeutschland, vor 25 Jahren? Wieder diese hohe aber lange Dünung aus SW. Wind 2 Bft aus Nord. Also alles rauf, was wir an Tuch haben. Magnetkompasskurs 250 Grad. Unsere Distanz nach Lanzarote beträgt 235 Seemeilen.  Nach der Hälfte der Strecke dreht der Wind wieder auf  Süd zurück und wir finden uns hoch am Wind wieder. 60 Seemeilen vor Lanzarote gar wieder Südwestwind! Also erneut kreuzen. Das dauert so die ganze Nacht! Also es am 10.12. hell wird stehen wir etwa 23 Meilen vor Arecife auf Lanzarote. Die restlichen 10 Seemeilen machen wir dann erneut unter Maschine.

 

Der Hafen ist voll von Ankerliegern aus aller Herren Länder. Viele Exweltenbummler mit Schiffen, die wir als Mülleimer klassifizieren. Wieder einige wohlverdiente Sherrys genommen. Vor Anker im absolut sicheren Hafenbecken mache ich mich an das Zerlegen bzw. Filetieren unserer Fischausbeute. Dabei entsteht das Video: Rolf`s carpaccio, zu finden auf: www.youtube.com/orpheussegeln .

Dorade Carpacio

Am 11.12.2010 gehen wir Anker auf und nehmen Kurs auf Gran Canaria. Kurz nach der Passage zwischen Lanzarote und Fuerteventura haben wir eine gewaltige Dorade an der Schleppangel. Das dauert bei Gewitterstimmung etwa eine Stunde, bis wir den Fisch an Bord haben .  Wieder ein uriges Video mit Willi`s  Kamera aufgenommen! Wieder auf Youtube zu sehen.

Dorade 25 kg

Bei nordwestlichen Winden und ständigen Gewitterfronten segeln wir unter Groß im 1. Reff und gereffter Genua am Wind bis 2 Seemeilen südöstlich von Las Palmas .

 

Dann Segel runter und bei Tagesanbruch in die Marina. Sehr freundliches Personal! Alles gut organisiert jedoch nicht aufdringlich. Sehr günstige Liegeplatzpreise! 15 Euro pro Tag für unser 16 Meter-Schiff alles inklusive. Also ihr Mittelmeersegler müsst Euch schon hier herunterquälen, um solche Preise zu erleben. Wir mieten später eine Auto, um ins Innere der Insel Gran Canaria zu fahren.   Wieder sind wir angenehm überrascht. Alles ist grün, wunderschöne Berghänge und blühende Täler. Natürlich wieder viel nette Menschen unter den Einheimischen. Wir wollen da wirklich nicht mehr. Im hübschen Dorf Agüimes drehen wir ein kleines Gitarrenvideo bei dem Thomas als Statist und Willi als Kameramann sich verdient machen. Ich übernehme den Gitarrenpart.  Auf  www.youtube.com/rolfmeyerthibaut  zu sehen.

Der Rest ist schnell erzählt. Willi hat seinen Rückflug am 14.12. und Thomas fliegt am 15.12. zurück nach Slowenien. Ich tausche noch die Positionslaternen gegen LED`s aus und fliege am 16. 12 2010 nach Deutschland . 27 Grad plus beim Abflug auf Gran Canaria und 3 Grad minus beim Aussteigen aus dem Flieger in Frankfurt-Hahn. Wilkommen im Kühlschrank!

Hoffe das findet Ihr interessant oder lustig. Verbleibt nur noch allen geruhsame Feiertage und reichlich Erholung zu wünschen. Herzlichst rolf

Übrigens natürlich viele Grüße von Anne-Marie, die  am 17.12. morgens hier eingetroffen ist.

 

 Rolf

16.12.2010

Atlantik Überquerung : Gran Canaria - Martinique 
28.12.2010 -16.01.2011

Atlantik crew 2011

...Kamera : Alex .

Rolf, Willy, Alex, Christoph und Lars überquerten den Atlantik.

Ihr könnt dieses Abenteuer auf der Website von Lars mit Fotos und Videos verfolgen:   www.holzhey.net/reise